Montag, 16. April 2007

Der Botanische Garten von Kalkutta

Einen Sonntag verbrachte ich im Botanischen Garten von Kalkutta. Dieses Areal ist mit kleinen
Seen und vielen einheimischen Pflanzen ausgestattet. Das Gelände erinnerte mich teilweise an
einen Mangrowenwald. Durch die vielen Bänke und schattigen Ecken ist selbst in der Mittagshitze
die Möglichkeit gegeben, sich an einem “kühlen” Fleckchen niederzulassen.

Der Eintritt beträgt für Ausländer 50 Rupien, Inder zahlen nur 5 Rupien. Mein Versuch mich als
Inder auszugeben wurde von dem freundlichen Kassierer nur mit dem lächelnden Scherz “Ok you
are indian, today indian pay 50 and foreigners 5 Rupies. 50 Rupies pleas” kommentiert.

Die eigentliche Hauptatraktion des Botanischen Gartens ist für jemanden, der nicht als Familie
oder Pärchen unterwegs ist, ist eine riesiger Banyon Baum.
Dieser Baum hat durch seine Luftwurzeln, die sich über Jahrzehnte mit dem Erdboden verbunden
haben die Fläche eines kleinen Wäldchens eingenommen. Dieses “Wäldchen” besteht aber nur aus
einem Baum. Dieser Baum ist ca. 250 Jahre alt und derart berühmt, dass er schon in Reiseberichten aus dem 19 Jahrhundert erwähnt wurde.In Indien wird man seines gleichen nicht finden. Es wird sogar angenommen, das er der “grösste”
Banyonbaum in ganz Asien ist
.
Um für den Erhalt des Baumes zu sorgen wurde extra ein Wachmann abgestellt wahrscheinlich geschah dieses um zu verhindern, dass Pärchen ihre Namen in die vielen “Stämme” des Baumes
einritzen. Außerdem wurde der Baum in einen grünen Zaun eingesperrt. Der Banyon Baum lies sich aber von diesem Gefängnis nicht halten und wächst unbeirrt, fröhlich über die Umzäunung hinweg.
Wie gesagt auch wenn der Eindruck entstehen kann das auf den Fotos eine vielzahl von Baeumen zu finden sind, die Fotos die hier zu sehen sind zeigen nur den einen besagten Banyon Baum.

Abschliessen kann ich sagen, dass ein Besuch im Botanischen Garten für jeden der eine nette Parkanlage sehen möchte oder etwas Ruhe sucht nur empfohlen werden kann. Auch wenn das ganze etwas außerhalb von Kalkutta liegt.

Montag, 9. April 2007

Puri - Heilige Stadt und Badeort

Das erstemal hoerte ich, dass Karfreitag auch in meinem Buero ein Feiertag sei von meiner Vermieterin.
Sie erwaehnte bei einer abendlichen Tasse Tee, das viele Familien ueber Ostern nach Puri fahren wuerden und schlug mir vor, dass ich dieses auch machen sollte. In der naehe von Puri liegt Konark mit dem bekannten Sonnentempel (Bild oben links). Sie erklaerte mir mit ruhiger Stimme, dass Freitag wohl auch fuer mich ein Feiertag sei.

Bei meinen Nachforschungen die ich in meinem Buero am Donnerstag taetigte wurde mir bestatigt, dass "Good Friday" ein Feiertag sei. Der Ostermontag waere aber ein ganz normaler Arbeitstag. Ohne mir weiter Gedanken darueber zu machen welche Prioritaeten bei dieser Feiertagsauswahl wohl vorgelegen hatte, begab ich mich in meiner Mittagspause zum Fahrkartenbuero fuer Touristen.
Dort erstand ich eine Fahrkarte nach Purie fuer den selben Abend (Abfahrt 22:00 ) und eine Rueckfahrt fuer den Sonntag (Ankunft Montag morgen um 6 Uhr). Da ich sicher gehen wollte, das ich waerend der 11 stuendigen Fahrt auch gut schlafen konnte waehlte ich die "Luxusklasse" 3 AC und zahlte den stolzen Preis von ca 669 R (entspricht ca 11 euro).

Viele Reisende, die ich getroffen habe bervorzugen den weit guenstigeren Sleeper, der jedoch keine Klimaanlage aufweist, mit der Begruendung, dass es ja Fahrtwind gebe und deswegen eine Klimaanlage nicht noetig sei. Meine Zugerfahrung hat mich jedoch gelehrt, das wenn der Zug laenger steht, der Fahrtwind leider auf sich warten laesst, was im Sommer dann doch schnell unangenehm werden kann. Auch wenn es sich wie eine Binsenweisheit anhoert: Stehende Zuege sind in Indien keine Seltenheit.
Deswegen entschied ich mich fuer die komfortablere AC Varriante. Was ich nicht bedacht hatte war, dass bei der Reuckfahrt die Klimaanlage etwas Schwierigkeiten hatte in schwung zu kommen und ich die erste Stunde meiner Rueckfahrt sehr ins schwitzen geriet. Der Kaelteschock der Klimaanlage brach jedoch nach einer Stunde ueber mich ein und ermoeglichte mir eine etwas schlaf zu finden.

Puri ist die Stadt in der den beruehmten Lord Jaganaath Tempel steht. (der Leider fuer nichthindus nicht zu besichtigen ist). Pilger wandern aus diesem Grund in die Stadt. Indische Touristen besuchen Puri vor allem wegen des Meeres. Puri ist also eine Kombination aus Heilliger Pilgerstad und Seebadeort.

Als ich morgens in Puri eintraff verzichtete ich auf eine Rikschah und schlenderte in die Richtung wo das Hotel das mir empfholen wurde.

Das Z Hotel ist ein sehr angenehmer Ort. (Einzelzimmer 200 R - Gemeinschaftsbadezimmer). Das Gebaeude ist sehr weitraeumig und es gibt an vielen Stellen die Gelegenheit sich mit einem Buch auf eine Couch zu setzen etwas zu lesen und dabei der nahen Brandung zulauschen. Der Blick auf das Meer wurde mir aus meinem Zimmer leider von einigen Bauemen versperrt, dafuer hatte man von der Dachterasse einen guten Ausblick aufs das Meer und die Umgebung.

Meinen ersten Tag in Puri verbrachte ich weitgehend am Meer. Einen albernen Sonnenhut aus Stroh erstand ich in einem Geschaeft um mich etwas gegen die Sonne zu schuetzen.

Am naechsten Tag reiste ich frueh morgens nach Kornak. Dort steht der Sonnntempel. Eine Tempelanlage mit 3 Gebaeuden die ueber und ueber mit Steinfiguren verziert ist. Teilweise sind es Demonen, teilweise tantrische Motive, die eine vielzahl der Moeglichkeiten zeigt, die das menschlichen Paarungsverhaltens so zu bietet hat.(Foto oben)
Besonders Interessant sind die 24 Steinraeder die sich an der Seite des einen Tempelgebaeudes befinden. So versuchte das jedenfalls der "guide" mir zu verkaufen. Sie stellen das Symbol des Sonnengottes dar und funktionieren gleichzeitig als Sonnenuhren.

Beim Sonnentempel unterhielt ich mich eine ganze weile mit einem freundlichen aelteren Herren, der frueher als manager der "Bank of India" gearbeitet hat und sich nun auf Pilgerreise befand. Das Gespreach fuehrte von Hinduismus ueber Christliche Kirchenkonstruktionen bis hin zu der interessanten Information, die er mir Mitteilte, das DER Swami Vivikananda DEN Max Mueller kennengelernt hatte und beide wohl gegenseitig sehr von einander angetahn waren. Jetzt werden sich viele Fragen, wer sind den die beiden ? (Swami Vivikananda war ein bedeutender Indischer Geistlicher und Max Mueller war ein Deutscher der als der Begruender der Sanskritforschung gilt und in Indien ist er (obwohl er um 1900 schon verstorben ist) noch heute poppolaer). In Indien stolpert man dauernd ueber beide Namen. Deswegen haben die Goetheinstitute in Indien den werbewirksamen Namen "Max Mueller Bahwan" angenommen. Der Gute Herr Mueller kann in der Bekanntheit mit Michael Schuhmacher, Boris Becker und anderen bekannten Deutschen mithalte, wenn er diese nicht sogar uebertrifft.

Den Rest des Tages genoss ich die frische Meeresluft und beobachtete Inder beim Schwimmen. Was wirklich amuesannt ist, weil diese meistens nur ins flache Wasser gehen, aus angst vor den Wellen. Ein besonderes Augenmerk hatte ich auf die Rettungsschwimmer. Diese hatten sich mit Papierhueten gut sichtbar an der Kueste aufgestellt. Meine Vermieterin riet mir, wenn ich auch Angst vor den Wellen haette sollte ich einem Rettungsschwimmer etwas Geld geben und er wuerde mich an der Hand ins Wasser fuehren. Einen Mann im mittleren Alter beobachte ich wie er beim planschen im seichten Wasser von einem Rettungsschwimmer beschuetzt wurde. Ein wirklich erheiternder Anblick .
Eine andere Aufgabe der Rettungsschwimmer war es Kinder in einem Wasserreifen durch die gegend zu ziehen. Die Kinder hatten dabei einen riesen Spass und der Rettungsschwimmer etwas zu tun. Also fuer beide Seiten eine gute Angelegenheit. (Foto oben links )

Am darauffolgenden Tag stand ich frueh auf um denn Sonnenaufgang zu beobachten. Die Fisherboote wurden zu Wasser gelassen und ich verbracht die Zeit um die Morgenstudnen am Meer. Es war beeindruckend zu sehen wie die Fischer trotz des etwas staerkeren Wellenganges ihre sehr marode wirkenden Boote ins Meer liesen und das ohne das ein einziges kenterte, zerbrach oder gar unterging.

Am abend fuhr ich dann zurueck nach Kalkutta.

Amuesantnerweise wurde ich am Dienstag, als ich im "Max Mueller Bahwan" mein Mittagess zu mir nahm von der Kassierin mit den Worten begruest: " I saw you in Konark". Sie ist wie viele andere aus Kalkutta mit ihrer Familie nach Purie gefahren und hat mich beim Sonnentempel gesehen. Unhoeflicherweise ist sie mir nicht aufgefallen (wofuer ich mich auch gleich entschuldigte). Zu meiner Entschuldigung kann ich nur sagen, dass ich als einziger blasser Auslaender im Sonnentempel aufgefallen bin wie ein rosa Elefant, indische Familien jedoch haufenweise anwesen waren, so das es schwierig war mich zu uebersehen (den bleichen Auslaender mit dem albernen Strohhut), hingegen eine einzelne Inderin in dem Gewuehl wiederzuerkennen durchaus nicht so einfach war. Amuesanterweise ist die Dame auch mit meinem Zug zurueckgefahren.

Die Welt ist doch manchmal sehr klein auch in einer Stadt wie Kalkutta die 13 Millionen Einwohner hat.

Mittwoch, 4. April 2007

Jeep fahren in Sikimm - Rally: Gontok - Pelling mit Deepak

Einige Tage verbrachte ich in Sikimm. Dieses Gebiet im Nord-Osten von Indien zeichnet sich dadurch aus, dass der drittgroeste Berg des Himalayamassiv, der Khangchendzonga, dort zu bewundern ist, man eine schoene Aussicht auf die Bergregion hat (bei gutem Wetter jedenfalls) und es eine Vielzahl von Alkoholerzeugnissen aus der Region zu kosten gibt.
Eine separate Einreisegenehmigung wird benoetigt, da Sikimm in einer historisch praekehren Grenzegebiet zu Tibet, Bhutan, und Nebapal liegt.

Auf einer Fahrt von Gontok nach Pelling ist mir der ausgesprochen junge Fahrer des Jeeps aufgefallen. Ein Blick auf das Certifikat, das ihn als Deepak ausgab lies mich verwundert zoegern. Der Deepak auf dem Ausweis der auf einem Foto festgehalten wurde sah wesentlich aelter aus und hatte einen stolzen Schnurrbart. Der Fahrer des Jeeps sah aus als waere er gerade mal 16 Jahre alt und war von Bartwuchs noch weit ernfernt.
Als passionierter Fussgaenger will ich jetzt nicht ueber Fahranfaenger schimpfen, bezueglich des pseudodeepaks ist eine Warnung jedoch wirklich angebracht !
Depaks erste Heldentat war es 3 Minuten nach dem start der Fahrt (also noch in Gontok) einen Stein mit seinem Reifen zu rammen. Das haette mich sofort zum aussteigen annimieren sollen, aber ich dachte mir nicht so viel dabei.

Statdessen dachte ich an meinen ersten Indienbesuch zurueck: Damals verbrachte ich fast eine Woche in einer Indischen Familie, als "paying guest". Der aelteste Sohn trug ebenfalls den Namen Deepak . Wir wurden von ihm auf seinem Mopet durch die engen gassen von halb Jabalpur gefahren. 3 Personen auf einem kleinen Mopet, vorbei an Fussgaengern,Rindern, LKWs, und anderen "Hindernissen", die sich auf Indischen Strassen so befinden.
Einmal passierte uns ein LKW sehr scharf. Deepak hielt das ueberladene Motorrad auf der Strasse, trotz Staub und Kurvenlage. Mit ein wenig stolz sagte er "I am a good driver, do you agree". Ich bestaetigte ihm das, auch nur aus dem Grund damit er wieder seine Aufmerksamkeit auf die staubige Landstrasse richtet. Er fuegte noch hinzu "Yes a good driver, even if I do not have a driving license". Das Gestaendnis mitten auf eine verlassenen Landstrasse erfuehllte mich nicht gerade mit staerkerer Zuversicht in seine Fahrkuenste. Spaeter erklaerte mir Deepak noch, dass es durchaus ueblich sei ohne Fuehrerschein zu fahren und dieses in Indien ein Kavaliersdelikt ist. Trotzdem bervorzugte ich dann doch eher die Motorradrikschas anstelle von Deepaks Fahrkuensten.

Zurueck zu dem pseudo Deepak. Der Knabe fuhr durchgehend zu schnell. Scheinbar wollte er einen neuen Hochgeschwindigkeitsrekord aufstellen. Vielleicht wartete auch seine Freundin auf ihn, oder er wollte seine liebste Fernsehserie nicht verpassen, darueber kann ich nur mutmassen. Jedenfalls war seine Fahrweise unvorsichtig und viel zu schnell. Von dem Abbremmsen in Kurven hatte er noch nie was gehoert. Statdessen gab er vor einer Kurve noch ordentlich Gas. Wenigstens drueckte er dauernd, wenn er um eine kurven fuhr auf die Hupe. Ein zusammenstoss mit anderen Jeeps die gelegendlich an uns vorbeifuhren lies sich so vermeiden. Grundsaetzlich bin ich kein zimperlicher Beifahrer, jedenfalls wenn ich dem Fahrer vertraue. Das war bei Pseudodeppak leider nicht der Fall.

Als wir eine Kaffeepause an einer Gaststaette machten ergab sich die Gelgeneheit ein kurzes Gespraech mit Deepak zu fuehren. Auf den Hinweis, dass er ja nicht "Der Deepak" auf dem Bild sei grinste er nur. Auf weitere Fragen, wie Alt er denn nun wirklich Sei, also ob er schon 18 sei, da er ja wie 16 aussehe und ob er ueberhaupt einen Fuehrerschein haette sagte er dann nichts mehr.
Ich verkniff mir die Frage ob er denn Formel 1 Pilot werden wolle und Michael Schuhmacher kenne, das haette ihn sicher nur noch in seinem Drang das Gaspedal zu foltern bestaerkt.

Als ich in Pelling ankam goennte ich mir am abend ein tibetanisches Bier. Tomba, so heisst dieses Getraenk, wird in einem rieseigen Bambusgefaess serviert und aus fermentierter Hirse hergestellt. Diese Hirse wird mit heissem Wasser aufgegossen und das ganze wird 20 Minuten bis eine Halbestunde ziehen gelassen. Der Vorteil davon ist, dass man so viel heisses Wasser auf die Hirse nachgiessen kann wie man moechte. Genau "all you can drink" fuer lau (das heisse Wasser war dannach umsonst) !!!!
Der Nachteil, das Getraenk hat mich nicht wirklich betrunken gemacht, es schmeckte zwar nach Alkohol, aber auch nach dem dritten mal nachschenken des riesigen Bambuskruges, aus dem ich mir einem Bambusstrohhalm trank wollte sich eine alkoholisierende Wirkung nicht so recht einstellen. Das Trinken gestalltete sich etwas schwierig, da das Gefaess sehr hoch war und ich aufstehen musste um durch das starre Bambusroerchen die warme Fluessigkeit aufzusaugen.
Trotzdem kann ich jedem ein Tomba mit ruhigem gewissen empfhelen.

Bei einer der naechsten Fahrten mit einem Jeep hatte ich zwar wesentlich mehr vertrauen in den Fahrer, leider brachte dieser jedoch den Motor so zum kochen, dass wir eine laengere Pause einlegen mussten. Aber wenigstens fuhr der nicht so halsbrecherisch wie Freund Deepak

Soviel zu Jeepfahrten in Sikimm.

Montag, 2. April 2007

Darjeeling - Tiger Hill und Teeerlebnisse

Die Region Darjeeling ist ein Lieferant für hochwertigen Tee. Der Weltrekord für die höchsten Tee Verkaufspreise wird von diesem gebiet gehalten. Das kleine Städtchen erscheint einem auf dem ersten Blick jedoch wie ein grosser Basar. Verkaufsstände die Schuck, Kleidung, Werkzeuge und natürlich auch Tee anbieten sind über die engen Gassen des Bergdörfchen verteilt. Bei gutem Wetter hat man einen malerischen Ausblick auf das Himalayamassiv. (Bild Rechts: Ausblick um 5 Uhr Morgens auf der Dachtarasse des Hotels Aliment )

Am nächsten tag war frühes Aufstehen, auf dem Tagesplan. Ein Jeep, wurde gegen 4,30 bestiegen um zum Tiger Hill zu fahren. Tiger Hill ist, eine Aussichtplattform auf der ich (und sehr viele Indische Touristen) das Himalayamassiv bei Sonnenaufgang betrachten konnten).Leider war bei meinem Besuch das Wetter etwas diesieg, so dass ich keine guten Fotos vom Himalayamassiv machen konnte (Beispiel Foto rechts). Den Khangchendzonga (8475 m hoch) konnte ich noch erkennen. Mount Everest, der nur ca. einen Daumen groß ebenfalls von dort zu erkennen sein sollte, war für mich jedoch nicht sichtbar.

Nach einem Frühstück war dann eine Besichtigung des “Toy Trains” angesagt (Foto links). Dieser Zug ist dampfbetriebene und dazu noch sehr klein (deswegen der Name Toy Train). Er fährt die Strecke durch die Berge, bis nach Silligurie (ca 10 Stunden, welche mit einen Jeep in ca 2,5 Stunden zu bewältigen ist).Da das Wetter nicht sonderlich gut war, und die Aussicht leider diesig blieb entschied ich mich gegen eine zweistündige Fahrt. Jedenfalls kann ich sagen, dass ich das ich den Zug gesehen habe, der auf der Liste des UNESCO Weltkulturebes steht.



Der Besuch einer Teeplantage ist natürlich bei einem Darjeeling Besuch ebenfalls Pflicht.
Das “Happy Vally Tea Estate” liegt am Rand von Darjeeling und ist gut zu Fuss zu erreichen Für 30 R bekam ich von einer freundlichen Dame erklärt warum der Tee aus der Region so wertvoll ist und was sie in ihrer Teeplantage genau für Tee herstellen. Bei der Einteilung der Teesorten in Qualität versagte ich leider. Ihr Spitzenprodukt das sie Herstellen “Happy Valley orange, tippy flavour Nr. 1" (oder so ähnlich) wurde mir mehrmals angepriesen. Mir wurde auch gesagt, das Tee der aus Assam kommt im vergleich zu Tee aus Darjeeling minderwertig sei und bestenfalls zu Milchkaffe also “Shai” geeignet sei. Eine Tasse Tee gab es selbstverständlich auch noch. Natürlich wurde mir nur der Nr.1 Tee serviert (der übrigens nur 3 Sekunden braucht bis er fertig ist, weil er qualitativ so hochwertig ist) Nach diesem “Teeerlebnis” was ich mit recht als “unvergesslich” beschreiben kann schmecke ich jetzt natürlich jeden normalen Tee unter einem ganz anderen Vergleichsaspekt. Wer möchte schließlich noch Milch Trinken wenn er Champagner gekostet hat ? Bei dem Nächsten Tee der mir in Deutschland serviert wird kann ich einen blasierten Satz fallen lassen wie “Tsss, der Tee ist aber nicht so gut wie der den ich bei meinem letzten Trip in die Himallaya Region gemacht habe. Wirklich kein vergleich zu Happy Valley orange flavour tippy Nr. 1 ist es natürlich etwas ganz anderes” Schon aus diesem grund hat sich der Besuch gelohnt. (Bild unten Rechts: Happy Valley Tea Estate)

Mal Spass beiseite, mir war der Tee der mir dort angereicht wurde etwas zu schwach auf der Brust. Die Führung wirkte auf mich wie eine von den Verkaufssendungen im Abendfernsehen. Der Name der Teesorte wurde mir sehr oft vorgesagt um mir vorzugaukeln, daß dieses der Mercedes unter den Teesorten sei. Mann pflücke nur die Spitzen der Blüten (deswegen Tippy), deswegen sei er auch so stark und durch die Blüte sei die Farbe des Tee orange (deswegen der namensbeisatz orange). Die Vorteile, das er nur 3 Sekunden zum ziehen braucht (enorme Zeitersparnis beim Teetrinken, was ja auch sehr nützlich ist, da Teetrinken ja zu den Tätigkeiten gehört, die man sehr schnell verrichten möchte und die auch wirklich nicht das geringste mit Ruhe und Gelassenheit zu tun haben) wurden mir nicht so klar. Wäre der Tee anstelle der 3 Sekunden die gedacht sind um Käufer zu beeindrucken, wenigstens eine Minute gezogen, hätte er mir sicherlich geschmeckt, aber so war das reine Effekthascherei. Ich verkniff mir den Kommentar, das ich ja auch weißen Tee (also heisses Wasser) trinken könne, das braucht dann 3 Sekunden weniger zeit zum Ziehen) und mir der Assam Milk Tea doch besser schmecke. Ich sah davon ab den Spitzentee zu kaufen und schaute mir die Plantage an, die leider wie ausgestorben war, da der Tee gerade nicht die Blütezeit hatte und deswegen dort nicht gepflückt wurde. Gesamt gesehen war die Teevorführung ganz interessant, aber für meinen Geschmack zu stark auf den Verkauf ihrer teuersten Teesorte ausgerichtet. Mir ist zwar klar das ich das bei einer Touristenführung zu erwarten hatte, aber meine Vorstellung von einer entspannten Tasse Tee und erläuterungen über den Teeanbau, waren mit dem Hochgeschwindigkeitsverkaufsgespräch das mir dargeboten wurde nicht zu vereinbaren. Gut ich gebe zu mich hier als Teebannause zu outen, der auch parfümierten Tee trinkt und deswegen den hohen Stellenwert eines Bioproduktes wie “Happy Valley Nr. 1" nicht beurteilen kann. Wer mal “Happy Valley Nr. 1" sieht, der sollte ruhig eine Tasse trinken vielleicht kommt er ja auf den Geschmack (aber 2 Minuten würde ich den Tee dann doch schon ziehen lassen)

Freitag, 16. März 2007

Hutch - Eine telefongesellschaften in Indien

Hutch ist einer der Telekomanbieter, der in Indien Prepaidkarten anbietet. Um telefonisch erreichbar zu sein habe ich mir schließlich eine Prepaidkarte von Hutch geholt.
Von Deutschland aus kann ich nun (bei der Verwendung einer Günstigen Vorwahlnummer) für ca. 5 cent die Minute angerufen werden. Dazu muss man sagen, dass die Verbindung nachDeutschland sehr schlecht ist, öfter abbricht oder teileise nur einer Seite zu verstehen ist. (das sich gegenseitig Anschreien und nicht verstanden werden ist nicht unbeding der reinste Telefongenuss)
Bei dem einrichten des Hutchaccounts mußte ich ein Passfoto auf das Verifizierungsformularkleben und einige Fragen ausfüllen. Dann erhielt ich meine Nummer.Die freundliche Bearbeiterin, wies mich darauf hin das ich alle meine Namen angeben sollte, so dass ich dieses auch brav durchführte. In meinem Pass sind mehrere Namen eingetragen, das sorgt im Ausland manchmal für Komplikationen, wenn ich meinen Namen nicht vollausschreibe wird er manchmal als “falscher Name” angesehen. Aus diesem Grund führte ich auch meinen letzten Vornamen an. Dieses hatte zur Folge, dass ich nun Mr. Silvester genannt wurde. Was mich nicht sonderlich störte, da ich für 300 R eine Nummer mit 50 R Telefonguthabenerhielt, von der ich auch umgehend Telefonieren konnte. Da lasse ich mich gerne beimeinem dritten Vornamen nennen. Mir wurde geraten darauf zu bestehen, dass ich keinerlei Werbung haben möchte. Dieses sagte ich auch und ich dachte es würde problemlos funktionieren.
So weit so gut dachte ich mir und freute mich an meiner Prepaidkarte.

Einige Tage später (ich hatte meine 50 R in einem Verzweiflungsversuch Geburtstags SMS zu verschicken, die aber alle wohl nicht angekommen sind und die rest Rupien in einem kurzen Telefonat aufgebraucht) bekam ich die erste Werbung. Die unterschiedlichsten SMS, die nur gemein hatten, das ich einen Großteil von ihnen nicht verstand (ich arbeite noch daran meine Hindi und Bengali Kenntnisse auszubauen) Soviel verstand ich jedoch, von dem Indien-Pakistan Kricket Match, ausverkaufanzeigen in Hindi, die mich nur durch das vorliegen einiger englischer Worte wie "sale for man" auf ihren Sinn schließen ließen und Klingeltonwerbung auf englisch, wollte ich lieber verschont bleiben. Für die Möglichkeit sich Klingeltöne runter laden zu können wird einem bei Hutch wohl extra etwas berechnet, davor wurde ich jedenfalls gewarnt.
Also musst ich notgedrungen handeln.

Am nächsten Tag ging ich zur freundlichen Hutchfiliale und wollte ihnen einfach nur mitteilen, das sie doch bitte die Werbung ausstellen sollen. Einfacher gesagt als getan. Zuerst mußte ich wieder meinen Registrierungsbogen, mit Passfoto ausfüllen und erneut eine Kopie meines Personalausweises anfertigen lassen. Auf meine angabe, dass ich nur dieWerbung ausgestellt haben möchte wurde ich hartnäckig auf den Bogen verwiesen. Vermutlicheine Taktik um das Ausstellen der Werbung zu erschweren. Da soll noch mal jemand was gegen die deutsche Bürokratie bzw. service Mentalität sagen. Gut in Deutschland bin ich kein Ausländer und kann die Probleme bei dem erwerb von Telefonkarten also nicht eins zu eins vergleichen. Da ich ja von Natur aus gutmütig bin und mir auch viel zu viele Passfotos gemacht hatte (4 Fotos gingen in dem Geschaeft nicht, sondern nur eine Seite mit Fotos für den selben Preis, was dann im Endeffekt 16 Fotos waren auf denen ich nicht gerade forteilhaft getroffen bin.) opferte ich ein Foto und dachte nun wird mir geholfen.
Dem war aber zuerst gar nicht so.

Mir wurde dann zuerst erklärt, ich solle eine SMS schreiben, dann wird die Werbung von Hutch abgestellt. Nun hatte ich kein Guthaben mehr. Also mußte ich zum Aufladeautomaten, der von einem Security Mann bewacht wurde. Eine kleine Beschreibung desSecurity Mannes, etwa 171 gros, und über der Schulter einen alten Karabiner (er ist oben auf dem Foto genz rechts stehend zu sehen), diese riesigeFlinte stellt meines Erachtens nach keinerlei Schutz, sondern nur ein Sicherheitsrisiko dar (wennes denn geladen ist). Auf wen will den der Mann in der von Indern überfüllten Hutch Filiale wohl schießen ? Wahrscheinlich stellt das Gewehr noch ein Andenken aus seiner Armezeit dar. Das einzige wozu dieses “Sicherheitsassesoir” nutzt, ist meiner Meinung nach potentielle westlicheKunden abzuschrecken. (Wollte ich wirklich bei einem Unternehmen einen Handyvertragaufrechterhalten, die ihre Aufladegeräte mit schweren Schusswaffen sichern müssen ?) Für das durchdenken dieser Fragen blieb mir jedoch nicht genügend Zeit, ausserdem war ich ja schon Hutch Kunde, denn der Angestellte tippte schon meinen Nummer in den Automaten, der zum Aufladen bestimmt ist ein und derAutomat tat prompt nicht das was ihm befohlen wollte, sondern stürzte ab.
Mit Systemabstürzen von Automaten habe ich schon andere Erfahrungen gemacht (einmal habe ich den Pfandflaschenrückgabe Automaten in einer Aldi Filiale zum Abstürzen gebracht, ich glaube ich verwendete eine Flasche die nicht von Aldi stammte) nachdem ein Techniker den Aldiautomaten einem Reeboot unterzogen hatte konnte ich überrascht feststellen, dass der Aldiautomat mit Linux läuft und mich der Pinguin TUX, das Linux Maskottchen, anstrahlte.Der Automat in Indien, hingegen lief nicht mit Linux, sondern das Programm welches das Aufladen von Prepaidkarten ermöglicht lief unter einer Windows Oberflaeche. Deswegen dauerte es vielleicht auch eine Weile bis der sehr gestresst wirkende Techniker alles wider unterKontrolle hatte und der Automat wider funktionierte. Mir wurde klar, das der Sicherheitsmann nicht dafür da war den Automaten vor den Kunden zuschützen, sondern wahrscheinlich vor dem Hauseigenen Techniker, der sich seinem Auftreten zufolge gerne gegenüber der Fehlleistungen des Automaten mit der einen oder anderen Handgreiflichkeit gerächt hätte.
Aufladen konnte ich meinen Account jedoch immer noch nicht, da der Sicherheitsmann nicht einen erneuten Systemabsturz riskieren wollten (oder gar mitleid mit dem Techniker hatte) verwies er mich mit einer Wartenummer an einen freundlichen Servicebeamten. Nach einer HalbenstundeWartezeit wurde meine Nummeraufgerufen und ich konnte mein Problem erneut erklären. Hutch hatte schon die Eingangstuer geschlossen und es wurden nur noch die handvoll Restkunden betreut, die wie ich verlohren in der Filiale warteten.
Netterweise ersparte mir der Mann die Frage nach einem Passfoto und nahm sich meines Problems an. Ich konnte für198 R mein Telefon aufladen und mir wurde mitgeteilt wie und wo ich die SMS hin zu verschicken hätte. (das System des Kartenaufladens funktioniert insoweitgestaffelt, deswegen macht es keinen Sinn für über 200 Rupien aufzuladen, weil dann die Servicegebühr teurer wird lieber 3 mal für 198 R aufladen als einmal für 594 R, dieses system ist wahrscheinlich dem cleveren Kerlchen eingefallen das auch für die Werbemaßnahmen zuständig war. Einen tieferen Sinn konnte ich darin auch nicht erkennen. Mein freundlicher HutchMittarbeiter konnte wohl darin auch keinen Sinn sehen, weil er einfach meinte ich solle für 198R aufladen.Mir wurde nun ein Dreibuchstabenkürzel und eine Nummer mitgeteilt. Nach dem abschickenbesagten Kürzels an besagte Nummer, folgte die freundliche Antwort SMS, das Hutch meine Privatsphäre achten würden und meinen Wunsch nach weniger Werbung verstehen könne, esbrauche nur einen kurzen Zeitraum von schlappen 72 Stunden um die Werbung abzustellen.
Na wenn das nicht mal prompte Serviceleistung ist 72 Stunden ist ja quasi sofort. In den nächsten Tagen überflutete der übliche Werbemüll mein Handy aber dann wurde es ruhigund ich bin guter Dinge das ich weiterhin von Werbung von Hindi Klingeltönen verschontbleibe.
Soviel zum mobiltelefonieren in Indien mit Hutch.

Donnerstag, 15. März 2007

Varanasi

Varanasi, das alte Benares wie die Englaendern die Stadt nanten, ist eine der heiligen Städte der Hindus. Die Stadt Shivas. Wer in der Heiligenstadt stirbt, dem werden alle Sünden vergeben, und er erlangt die Erloesung aus dem kreislauf von Leben und Tod, so heißt es. Jeder gläubige Hindu muß ein mal in seinem leben einmal nach Varanasi pilgern. Das ganze Jahr über ziehen Heerscharen von Hindus in diese Stadt, gläubige Baden und waschen sich im Ganges das ganze Jahr über. Alte Menschen kommen zum sterben nach Varanasi. Die Atmosphäre wurde mir als sehr speziell beschrieben, ein Backpacker den ich mal über Indien ausfragte meinte zu mir“wenn du Benares nicht gesehen hast, dann hast du Indien nicht gesehen”. Das Versäumnis diese Stadt nicht gesehen zu haben wollte ich nun nachholen.
Ich fuhr am Freitag nach der Arbeit los. Von der Howarth Station nahm ich den Zug nach Varanasi. Der AC Sleeper (ein Schlafwagen mit Klimaanlage) fuhr ungefähr 14 Stunden. Gegen 10 Uhr kam ich in Varanasi an. Ein Hotelangestellter sollte kommen und für ein sicheres Geleit zum Hotel sorgen. Nach einem Anruf bei dem Hotel Alka, erschien auch ein Angestellter, der mich zum Hotel brachte. Die Fahrt zum Hotel erfolgte mit einer Rikscha und führte durch die überfüllte Straßen Varanasis direkt in die Altstadt. Von dort führte er mich zu Fuß durch die überfüllten engen Gassen, in denen Geschäften, Kiosken, und Tempeln zu finden waren. An Menschen und Kühen vorbei drängte ich durch die völlig überfüllten Gassen dem jungen Mann hinterher, der mich schließlich zum dem Hotel führte.

Das Hotel hatte eine Gartenterrasse ( auf der man sehr angenehm sitzen konnte. (Bild Links - Blick auf den schattigen Innenhof des Hotel Alka ) Mein Zimmer hatte einen Balkon mit Blick auf den Ganges und einen “Gath” (Meer Gath) wie die Badestellen an den Flüssen heißen. Auffällig waren auch die vielen Affen, die sich in der Nähe des Hotels und den umliegenden Häusern herumtollten. Vom Balkon konnte ich beobachten, wie ein kleiner Affe eine Frau eine Plastiktüte stibitzte und sich auf ein Dach flüchtete. (Bild Links - Der kleine Affe und seine erbeutete Tuete ) Die Bemühungen der Dame von dem Affen ihr Tüte wiederzubekommen fruchteten jedoch nicht. (Bild rechts unten) Gegen Abend belagerten die Affen das Gartenrestaurant und das gesamte Hotel. An dem Geländer der Terrasse tauchten einige Affen auf, die einem Hotel Gast das Sandwitch, an dem er gerade knabberte, streitig machen wollten. Das Hotelpersonal vertrieb die Affen nach besten Kräften, mit einer rustikalen Steinschleuder und einem Bambusstock bewaffnet trat das Hotelpersonal die Schlachte gegen die Affenplage an. Die Affen tätigten einen strategischen Rückzug und die Menschen siegten im Zweikampf um die ungestörte Nahrungseinnahme. Später erzählte mir eine Touristin, das die Affen ihr gestern eine Cola geklaut hätten. Ihr Freund machte sich mit der funktionsweise der Schleuder vertraut, und testete die Spannung. Scheinbar hatte er die Absicht sich für die Cola zu rächen. Der Affenkrieg wurde auch am nächsten Morgen fortgesetzt und mir war klar, warum alle Balkone im Hotel vergittert waren.
Bei einem Streifzug durch die Stadt, entdeckte man überall Gläubige Pilger, meist Gruppen von alten Frauen, die eine Bootsfahrt auf dem Ganges machten und sich danach im heiligen Fluss Badeten. Bootsleute, Händler und Verkäufer versuchten unablässig ihre Dienstleistung zu verkaufen. Mehrmals wurde ich durch drücken auf mein Schulterblatt aufgefordert mich massieren zu lassen. “Massage Sir ? 10 Rupies,”, Kinder wollten ihre Postkarten verkaufen und Sadus saßen mit ihren Schlangen und Dreizacken im Schneidersitz am Ufer. Insgesamt wirkte das Stadtbild auf mich jedoch eher leer und ruhig und nicht so überfüllt wie ich es erwartet hatte das muss wohl daran liegen, das ende März schon fast der Sommer ist und diese Zeit keine Reisezeit mehr ist.Trotzdem waren einige Touristen in den Straßen anzutreffen, es schien mir jedoch das besonders viele Japaner in der Stadt waren. Meine Vermieterin meinte, als ich Ihr dieses berichte “Oh, das waren bestimmt Buddhisten. Sie müssen wegen Sarnath, gekommen sein, der Ort an dem Buddha predigte und seinen Segen an seine Jünger verteilte.” Leider konnte ich diese Heilige Städte, die außerhalb von Varanasi gelegen ist, aus Zeitmangel nicht besuchen.

Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen. Besonders heilig sind die Morgenstunden, die Zeit bevor die Sonne aufgeht ist die Zeit an der die meisten Pilger ihr Morgenbad nehmen. Als besondes wichtig gilt es den Sonnenaufgang auf dem Ganges zu erleben. (Bild links) Gegen 5.30 Uhr stand ich auf um eine Gangesfahrt auf einem Ruderboot zu machen. Eine Gruppe deutscher Touristen wollte dieses auch und so schloss ich mich ihnen an. Auf dem Wasser zeigte sich ein regelrechter Schwarm von Booten die mit Touristen besetzt waren und am Ganges entlang ruderten. Der Bootsmann ruderte uns an den Gaths vorbei und erklärte einiges über die Tempel die am Ganges waren. Viel interessanter als die Tempel war jedoch, dass Treiben, das sich am Ufer abspielte. Alte Frauen die sich in Saris ins Wasser stürzten. Kinder die sich wuschen, ein Sadu der sich im Gangeswasser die Zähne putzte und viele Menschen die Opfergaben ins Wasser gaben.

Zur Wasserqualität ist zu sagen. das an einigen Stellen, den “brennenden Gaths” Leichen verbrannt werden und dessen Reste ins Wasser gestreut werden. Dieses passiert unweit von den Badestellen, da nach einer Verbrennung die Familie des verstorbenen sich gleich an Ort und Stelle Badet.
Der Ganges ist folglich hochgradig verschmutzt. Hier eine ungefähre Richtgröße: die Population von fäkalen Kolibakterien beträgt wohl 1,5 Millionen pro 100mL. Wasser das zum Schwimmen sicher ist sollte eine anzahl von Weniger als 500 aufweisen !!! (Quelle, die kleine blaue Bibel der Indienreisenden).
Dabei stellt das nur einen Teil der Verschmutzung des heiligen Gewässers dar. Die Hauptverschmutzung, die für die schlechter werdende “Wasserqualität” schuld ist, wird von Schwermetalle und Toxinen verursacht, die von Fabriken in den Fluss geleitet werden.
Das es in dem Wasser wohl noch Ganges Delphine geben soll, konnte ich selbst nicht bestätigen. Jedoch würde jeder Aquarianer, der seine Tümmler in so einem dreckigen Aquarium hält nach dem Tierschutzgesetz in Deutschland schärfstens bestraft werden. In Indien springen Inder und Touristen in diese Brühe.
(Bild - Japannische Touristen nehmen ein Bad)
Es gilt wohl als umstritten ob abgekochtes Gangeswasser noch heilige Wirkung hat. Die überwiegende Meinung neigt wohl dazu dieses noch zu bejahen.
Der Bootsmann wollte in der Mitte der Tour uns überreden, das er eine Halbestunde mehr fahren könne, und uns auch mehr zeigen würde. Er ruderte weiter und wir sagten ihm das wir die “burning Gaths” nicht mehr sehen wollten. Er meinte trotzdem, das er länger gerudert sei, aber gab sich dann schließlich mit unserer Bezahlung von 250 Rupien (50 R pro Person) zufrieden.

Nach einem ausgiebigen Frühstück besuchte ich den Bootsmann wider, der nach kurzer Verhandlung bereit war, mich eine Stunde in die andere Richtung zu rudernd, an der ein “brennende Gahts”, also der Gath an denen die Toten beigesetzt werden liegt.
Der Bootsmann erwähnte, das meine “Freunde” vom morgen nicht fair gewesen seien und sich nicht an seinen Handel gehalten hätten aber ich sein “Freund” sei, da ich ja widergekommen wäre. Außerdem erwähnte er das er das er berühmt sei, da sein Foto in mehreren Reiseführern ist und er auch in Japan sehr populär sei. Er betreibt das Bootsunternehmen in dritter Generation und am Morgen zeigte er mir, dass sein Vater auf einem anderen Boot Touristen ruderte. Auf seine Tätigkeit war er sehr stolz und er erlaubte mir ein Foto von ihm zu machen (Bild links) und er sagte, ich könne ihn ja weiter empfehlen. Dieses mache ich hiermit und sorge dafür das seine Berühmtheit jetzt auch auf den Europäischen Sektor auswirken kann. Die Empfehlung gebe ich jedoch mit der Einschränkung, das man den Preis vorher klären sollte. Ich kann jedoch zumindest sagen, dass ich von ihm nicht ausgeraubt wurde oder nicht das Gefühl hatte übermäßig übers Ohr gehauen zu werden (was in dem blauen Büchlein, “der Bibel” der Indienreisenden als umfangreiche Warnung bei Varanasi aufgezählt wurde). Dieses kann auch daran liegen, das gerade nicht Saison war. Wer bei dem Bootsmann eine Rundfahrt tätigen möchte, der findet ihn vor dem Hotel Alka, am “Meer Gath”
Der Bootsmann meinte in einer Woche ist es so heiß das kaum noch Touristen und Pilger kommen würden. Er erläuterte auch den Stand des Ganges und das einige Tempel und Häuser in der Regenzeit unter Wasser stehen ich solle doch dann widerkommen. Leider hatte ich keine Zeit die von ihm vorgeschlagenen Tagestouren zu machen. Ein Tag Varanasi ist einfach zu kurz und der Hektik mir alle Tempel der Umgebung anzusehen wollte ich mich nicht unterwerfen.
Von den beiden Bootstouren machte ich 100te von Fotos, die leider wegen eines selbstverschuldeten Kamerafehlers, des wackelnden Bootes und der teilweise sehr dunklen Lichtverhältnisse am morgen, leider größtenteils nichts geworden sind.

Eine brennende Leiche habe ich nicht gesehen. Zwar wurden mehrere Feuer an dem “Burning Gath” den ich besichtigte mit Holz versorgt, eine Leiche habe ich jedoch nicht gesehen, noch habe ich den Geruch von verbranntem Fleisch wahrgenommen. Bei einem Streifzug durch die engen Gassen wurde ich von mehreren hilfsbereiten Menschen immer darauf hingewiesen das es ein Haus gebe, das man sehen müsste, da von dort aus die Verbrennungen beobachtet werden können. Nachdem ich den Balkon des Hauses betreten hatte und einen kurzen Blick auf die Feuer die am Gath brannten geworfen hatte wollte ich das ganze verlassen. Beim hinausgehen wurde ich auf eine alte Frau aufmerksam gemacht, von dem Mann der mich in das Haus gebracht hatte. Er meinte man gebe den Menschen immer etwas Geld das sei gut für das Karma. Das ganze wirkte auf mich etwas aufdringlich, da ich auch kein Kleingeld zur hand hatte verlies ich den Turm. Später erfuhr ich vom Bootsman, das dieses wohl durchaus üblich sei, obwohl ich von anderer Stelle gewarnt wurde und mir gesagt wurde kein Geld zu geben. Im Zweifelsfall habe ich nun schlechtes Karma und sollte viellicht eine Zeitlang kein Lotto spielen.


Meine zynische Seite sagte mir, das anstelle eines Altersheims für die religiösen Menschen ohne Familie das Pilgertum tritt. Alte einsame Menschen gehen nach Varanasi zum sterben. Sie baden täglich in dem “heiligen Wasser” (was ihrer Gesundheit sicherlich nicht sonderlich gut tut und den Prozess Erlösung wahrscheinlich noch beschleunigt) und halten sich am leben, durch Geld, dass sie von anderen Pilgern bekommen Das sind die Pilger, die noch extra ihr Karma aufpolieren wollen. Manchen ist eine Pilgerfahrt nach Varansi nicht genug gutes Karma.

Der Rückweg war in einem einfachen Sleeper, ohne Klimaanlage. Zuerst war der Wagen sehr überfüllt. Ich zierte mich einige Stunden lang meine Mittlere Pritsche hochzuklappen, da dann nichtmehr die 3 Männer darauf sitzen konnten die sicherlich keinen Platzkarte hatten. Vor 7 Jahren war ich in einer ähnlichen Lage in einem Überfüllten Zug über 14 Stunden verbringen zu müssen und war damals sehr froh von meinem improvisierten Rucksackplatz, der vor der Zugtoilette war, auf einen freien Sitzplatz zu gelangen. Als ich dann zu müde wurde und gegenüber ein Ehepaar ihre liegen hochgeklappte tat ich es ihnen gleich und vertrieb die beiden Männer von meinem Platz. Das Ehepaar, in meinen Abteil redete kaum miteinander, der Mann wies mich nur darauf hin das ich die liege nicht richtig hochgeklappt hätte und ein Glückspilz sei nicht umgeklappt zu sein (ein hacken war nicht perfekt eingehangen). Ich dankte ihm und legte mich schlafen, bei den beiden war ich mir sicher, das es eine ruhige Nacht werden würde. Mitten in der Nacht wurde ich durch eine Streiterei wach, dann wurde der Streit sehr laut. Der Mann der auf der Pritsche mir gegenüber nächtigte zankte sich lautstark mit einem Soldaten. Zuerst dachte ich es lag daran, das ich und der Mann die Pritschen getauscht hatten, aber scheinbar wollte er zwei Reisende, die nicht für einen Platz bezahlt hatten von der unteren Pritsche gegenüber vertreiben. Der Soldat vertrieb jedenfalls zwei Männer, trotzdem schrie der Mann weiter. Die genauen umstände des Streites waren mir nicht klar, noch hatte ich das Bedürfnis die Detail zu erfahren, so dass ich mich schlafen stellte und irgendwann löste dich das ganze auch auf. Es war trotzdem ein merkwürdiges Gefühlt im Halbschlaf einen schreienden Mann einen halben Meter neben sich stehen zu sehen, der wie ein tollwütiger Terrier seine Wut an zwei Soldaten die schwere antiquierte Gewehre umgeschnallt hatten, auslies. So viel zur ruhigen Nacht.

Ansonsten verlief die Rückfahrt friedlich wenn auch schleppend, die schreckgeschichten von den Transvestiten (im Blauen Büchlein als Hijras bezeichnet - der Ausdruck in Bengalie ist wohl ein anderer) die einem nicht schlafen lassen und aggressiven Bettlern, die ich von Kollegen gehört hatte bewahrheiteten sich nicht. Trotzdem werde ich versuchen bei längeren Reisen die etwas teuere AC Klasse zu buchen. Was bei der Rückfahrt nicht funktionierte, da die Klasse schon komplet ausgebucht war. Die umgerechneten 9 € wären mir eine etwas luxuriöse von 14 Stunden jedoch Wert gewesen.

Arbeitserfahrungen - Delegationen aus Deutschland

In meiner Abteilung herrschte am ende meiner zweiten Arbeitswoche so etwas wie ruhige "Katerstimmung"Die Betreuung einer Deutschen Delegation aus dem Saarland endete mit deren Abreise.Die ganze Abteilung war sehr beschäftigt. Die Delegation bestand aus vielen mittelständischen Unternehmen sowie Politikern aus dem Saarland. Dieses Treffen sollte eine Lanze für den bilateralen deutsch-indischen Handelt brechen und die ersten Kontakte von indischen und deutschen Unternehmen ermöglichen.Das Treffen war sehr gut durchorganisiert und wurde im Grand Oberoi Hotel (einem ehrwürdigen Luxushotel ) abgehalten. Leider war es mir untersagt meine Kamera mitzunehmen, demnach konnte ich von den Kristallüstern, den Springbrunnen, in dem Blüten schwammen, dem exorbitanten Buffe (das mir sehr gut mundete), den blitzenden Silberlöffeln und der Politikprominenz aus dem Saarland keine Fotos machen.
Da ich damals noch recht neu in der Abteilung war wurde ich nur mit leichten Aufgaben vertraut, wie in einem Anzug gut aussehen (nach meinen Shopingtouren nun eine meiner leichtesten Übungen, nein, ich habe das rote Hemd nicht getragen), Prospekte verteilen, an der Registrierung die Gäste empfangen und ähnliches.
Meine eigendliche Hauptaufgabe beschränkte sich auf die Tätigkeit als "interpretor". Also dem Ausräumen von Verständigungsschwierigkeiten sowie der mündlicher Übersetzung. Da die meisten Geschäftsleute sehr gut englisch sprechen konnte, konnte ich meine Aufgabe recht gut meistern und musst nur in einigen Fällen kommunikative Hilfe anbieten. Was insgesammt auch recht gut funktionierten. Das erleichterte mich dann doch sehr, da mir bei meinen Vorbereitungen aufgefallen war, dass mir einge Fachvokabeln doch fehlten.
Einer der örtlichen Fotografen hatte mich scheinbar als sein Lieblingsmotiv erwählt. Er fotografierte mich so oft er nur konnte. Scheinbar war ihm mein geringer Status nicht klar, oder es war ihm egal und er stürzte sich einfach auf den Ausländer mit der blassesten Haut und dem kitschigeten Anzug. Da ich für Fotografen vollstes Verständnis habe, spielte ich mit so gut es meine Arbeitssituation erlaubte und versucht nicht wegzusehen und den Blick zu halten, damit er ein gutes Foto hinbekommt. Der gute Mann fotografierte mich aber immer wenn ich gerade wegsah, so das die Wahrscheinlichkeit das ich in der Tagespresse lande sehr gering ist. (ich konnte das leider nicht mehr verfolgen, aber ich gehe stark davon aus das mein Bildnis nicht weiter verbreitet wurde). Ein Foto am Infoschalter, ich posiere mich für den Fotografen, dann kommt eine Frage von rechts ich drehe mich und klick er fotografiert mich. Ähnliche Situationen folgten als ich als "interpretor" agierte, der Fotograf war einfach nicht schnell genug, oder sein Ziel bestand darin meinen abwesenden Blick auf einem Foto festzuhalten,
Das Treffen lief nach meiner Beurteilung recht einwandfrei ab und als Dankeschön für meine Arbeit erhielt ich sogar einen Taschenrechner.
(genau einen von den Taschenrechnern die mit solarenergie funktionieren und nicht quadrieren können und unterste Stufe der Werbegeschenke darstellen, wenn man sie dann benutzen will sind sie auf einmal defekt.)
Aber ich will jetzt nicht über die Pferde die mir geschenkt wurden herziehen. Außerdem ist es schließlich der Gedanke der zählt.

Shoping - Einkaufen in Kalkutta

Zu meiner Hauptbeschäftigung in den ersten Tagen gehörte das Einkaufen von arbeitsgerechter Kleidung.

Zwar lehne ich jeglichen "Einkaufstourismus" a la "ohhh es ist hier alles soo billig ich fliege AUCH zum schoppen nach X Y Z", auch wenn das eigendlich ein dritte Welt land ist,grundsätzlich ab, aber andererseits hat das Land ja auch einen Nutzen davon.
Vielleicht ist diese Sichtweise nur eine Rechtfertigung.die ich brauche. Der Jagdtrieb des Modernen Großstadtmenschen auf Konsumgüter, der wohl seinen Ursprung in der grauen Vorzeit der Menschheit hat, kann sich scheinbar bei mir nur voll ausleben, wenn ich kein schlechtes Gewissen dabei zu haben brauche.Das mit dem schlechte Gewissen sollte sich zumindetens einstellen,wenn man mit der Naseauf die Armut gestoßen wird, die einem Täglich in Indien begegnet.

Erschreckend ist es jedoch, wie schnell man den Kontrast zwischen Arm und Reich akzeptiertund auf eine gewisse Art abstumpft. Auf dem weg in die Einkaufsmeile der Innenstadt (die “Park Street”) sieht man viele Bettlerinnen,die auf der Straße leben, ein Kind an ihrer Brust säugen und die Hand nach Rupien bittend ausstrecken. Viele verkrüppelte Menschen ohne Beine die vor Geschäften Betteln. Zwar gibt es solche szenen auch in Deutschland, hier ist der Kontrast und die Anzahl der Bettler nur höher.
Einige Minuten weiter,eine edle Modeboutique, bei der einemdie Tür aufgehalten wird, klimatisiert und sauber. Andererseits profitiert auch der Händler und seine Angestellten bei dem ich Kaufe,weil er seine Arbeitstelle behält.



Jedenfalls brauchte ich dringend einige Kleidungsstücke, da mein Wollanzug und meine langärmligen Hemden für den Indischen Sommer einfach ungeeignet sind.Auch wenn ich mir dabei etwas dekadent vorkam, aber aus Solidarität zu den vielen Armen Menschen in diesem Land nichts zukonsumieren wäre jedenfalls auch keine Lösung, weder der hohen Armut, noch meiner Kleidungsprobleme.

Da ich wußte, das Kleidung in Indien recht guenstig zu erwerben ist habe deswegen die Mitnahme von "Arbeitskleidung" wie Anzügen und Schuhen auf das nötigste reduziert gehabt (meine Handvoll kurzaermliger Hemden, meine leichteste Anzugshose und ein paar Doćs, die immerhin "schwarze Lederschuhe" darstellen, auch wenn ich sie bessernur dann im Büro tragen sollte wenn mein Chef auf Dienstreise ist).

Mit einer Kollegin die sich bestens auskannte, begab ich mich auf einer "Shopingtour" durch die Modegeschäfte von Kalkutta. An dieser Stelle möchte ich Ihr nochmals meinen herzlichsten Dank für ihre Unterstützung wärend meines Anfanges in Kalkutta zukommen lassen.

In einem Geschäft kümmerten sich gleich zwei Angestellte um mich, mein begehren ein Hemdzu kaufen wurde mit hilfreichen Empfehlungen entgegengekommen. Die hinweise auf diemodischen lachsfarbenen und rosa Hemden lehnte ich jedoch dankend ab. Was mir auffiehl war, das der Preisunterschied zwischen Anzughosen und Hemden kaum merkbar waren.Ich erstand zwei (meiner Meinung nach) sehr modische Hemden, von guter Qualitaet fuer je 499 R. (herabgesetzt wegen des Schlussverkaufes von 859 R) Eines in grau und das andere in rot (bild links)

Die Gegenmeingun zu meiner Gadrobenwahl war ein Kommentar meiner Kollegin "Das rote Hemd sieht etwas aus, wie neureicher Russe" - kann ja sein, aber ich wollte schon immer ein rotes Hemd haben, auch wennes nur begrenzt Büro tauglich ist. Als ich das Hemd das erste mal anhatte wurden Vergleiche mit "Rasputin" gezogen und auch mein Vorgesetzter verzog leicht die Augenbrauen).

Bezüglich des anderen Hemdes bekam ich zwei Komplimente, eines von meiner Vermieterin,das es sehr modisch sei und eines von einem Straßenverkäufer, der mir seine Holzwarenverkaufen wollte, woran ich aber keinerlei Interesse hatte.Desweiteren kaufte ich noch eine Anzugshose mit Nadelstreifen fuer 1098 R (wobei diese inerhalb von 20 minuten auch noch kostenlos auf meine größe gekürtzt wurde).
Als letztes Assesoir meines Beutezuges erstand ich ein paar schwarzer Lederschuh (bild rechts), die ich bei Bata, einem angesehenen Indischen Schuhgeschäft kaufte. Bata ist wohl in etwa, mit dem Schuhgeschäfte "Deichman" in Deutschland vergleichbar. Im vergleich zu Deichman entdeckte ich jedoch Schuhe die mir durchaus gefiehlen und das zu einem sehr legitimen Preis von 789 R.
Die Qualität sagte mir auch zu.
Wwer sich jetzt die Haende über dem Kopf zusammenschlägt was ich für Unsummen für Kleidung ausgegben habe dem sei gesagt das die ca 2800 R ca. 50 euroentsprechen, was für indische Verhältnisse sehr viel Geld ist für europäische Verhaeltnissefür ein paar schuhe, 2 Hemden und eine Anzugshose wohl gelinde gesagt als "OK" bezeichnet werden darf.

Manche stilblühten der Indishen Mode erstaunen mich jedoch sehr. Gerade entdeckte ich einen Indischen Geschäftsmann mit einem lila Hemd und dazu passender lila Krawatte, das wäre wohl auch eine interessante Ergaenzung fuer meine Gardrobe, ich werde das fuer die naechste Shoppingtour vormerken und mich an dem reichen Vorrat an schrillen buntgemusterten Hemden bediehnen, die man hier auch erwerben kann. (und die durchaus auf der Strasse auch getragen werden)

Für meine erste Arbeitswoche war ich nun jedenfalls mit Kleidung eingedeckt.
Einige Tage spaeter ergenzte ich noch mein Sortiment an T-Shirts, da meine T-shirts die ich mitnehmen wollte alle in Deutschland verblieben sind, wegen eines Sortierungs oder Packfehlers. Das Handelsglueck war mir bei den T-Shirts die mir gefallen haben nicht wirklich hold und ich konnte den Haendler nach zaehem feilschen von 140 R Pro T-shirt nur auf 100 R runterhandeln. Die Verkaufsargumente des Haendlers, dass es ja eine Marke sei "you know Tommy - it is good quality - Tommy Tommy - good brand" (hinten stand Tommy auf dem Emblem und vorne Lee) liesen ihn nicht wirklich weiter den Preis druecken, die seltenen Doppelmarke war ihm wohl doch zu viel Wert. Der Strassenhaender hat an mir jedenfalls gut verdient. Bei einem anderen Händler haette ich 2 T-Shirts fuer 100 R kaufen koennen, die sahen aber so kitschig aus, das ich sie nicht haben wollte.

Zuletzt habe ich mir noch einen Anzug gekauft und verabschiede mich vorlauefig vom Shopingwahn in den ich verfallen bin. (demnächst soll es weitgehend einen neuen Ausverkauf geben, wie ich von meiner Gastfamilie erfahren habe, einen sehr starken Rabat bei Büchern gibt es in den gutsortierten englischen Buchgeschäften auch)

Jetzt bin ich jedenfalls vollkommen für alle denkbaren Anlaesse eingekleidet. Auch wenn der Anzug mir sündhaft teuer fuer Indische Verhaeltnisse erschien, ist er nachdeutschen Anspruechen als vertretbareren, wenn nicht gar guenstigen zu bezeichnen. Wenn ichmich recht entsinne fangen die Anzuege erst bei dem Preis an fuer den ich meinen Anzug hiererstanden habe und ich rede dabei von dem Preissegment des Herrenausstatters Clemens &August, (formaly known as C und A )) Der Anzug passt wie für mich gemacht, auch wenn er fast soviel kostet wie einen Monat bei meiner Gastfamilie zu leben. Aber daran denke ich jetzt nicht weiter, da ich in den genuss meiner Gastfamilie nur 3 Monate kommen werde und der Anzug mich mein gesammtes Berufsleben begleiten wird. (nein ich habe nicht vor mir 32 aus dem Berufsleben auszuscheiden..)

Das einzige was mir jetzt noch fehlt sind stilvolle Visitenkarten. Aber ob ich die nun wirklich brauche steht auf einem anderen Blatt. Vielleicht sollte ich doch mal skeptisch ueber mein Konsumverhalten nachdenken.

Dienstag, 6. März 2007

Happy Holi

Happy Holi !!!
Dieses Wochenende (4.3.07-5.3.07) wurde in ganz Indien das Holifest, das “Fruehlingsfest derFarben” gefeiert. Die Hindus mischen Wasser mit Farben und machen auf der Strasse eine riesige Farbschlacht.Das ist ein Spass fuer alt und jung, kleine Kinder und jugendliche geniessen das Spektakel natuerlich ganz besonders. Es herrscht eine ausgelassene Stimmung, die mit der beim Karneval vergleichbar ist. Nur das nicht “hellau” oder “Alaf” geschrien wird und keine Menschen betrunken durch die Strasse torkeln, sonder es nur Farben und den Ausruf “happy Holi” braucht um Heiterkeit zu erzeugen.

Bei meinem letzten Indienbesuch 2000 war ich beim Holi fest in Agra, leider hielt mich damals eine Magenerkrankung und die erschreckten Beschreibungen einer Neuseelaenderin, davon ab aktiv an der Farbschlacht teilzunehmen. Besagte Neuseelaenderin war in dem Hotel abgestiegen in dem ich meinen Magen auskurierte und berichtete, dass Sie angegrabscht wurde und es allgemein dabei recht rau zugehen wuerde, deswegen werde sie das Hotel erstmal nichtverlassen. Ausser um mir kurz eine Portion “plain rice” zu kaufen tat ich es damals der Neuseelaenderin gleich.

Als ich mich hier informierte was beim Holifest denn zu erwarten sei, wurde mir gesagt, das die Farbe aus der Kleidung nicht mehr rausgehen wuerde. und Frauen die alleine unterwegs sind, konnen durchaus angegrabscht werden. Deswegen feiert man Holi auch nur mit seinen Freunden in der Gruppe und auch nicht unbedingt auf der Straasse. Aus Mangel an Indischen Freunden entschied ich mich trotzdem auf die Strasse zu gehen.
Kolleginnen aus dem Buero liehen mir ausrangierte Kleidung und so ausgeruestet wagte ich mich auf die Strasse.

Zuerst erschienen mir die Strassen wie ausgestorben, die Geschaefte hatten wegen des Feiertages geschlossen und ich sah wenig Menschen. Dann erblickte ich nur einige Farbreste auf der Strasse. Ein Hund der bemalt war und friedlich im Schatten eines Hauseinganges doeste (Bild links). Als ich weiterging entdeckte ich mehrere Menschen die mich mit “Happy Holi” gruesten und im Gesicht, sowie an ihrer Kleidung mit Farbe bedeckt waren.In den kleinen Seitenstrassen war dann mehr los. Aus einigen Hauseingaengen und Fenstern aushöheren Stockwerken versuchten mich kleine Kinder und jugendliche mit dem Farbwasser zu bespritzen. Ihre versuche waren eher halbherzig und nicht vom Erfolg gekroent, ich muste nicht einmal ausweichen. Nur einmal streifte mich ein Strahl gruener Farbe an meinen Fuessen. Beim weitergehen, sah ich mehrmals junge Frauen die kichernd auf Balkonen und Daechern stand und das Spektakel von oben betrachtete.Ein Maedchen, die mit ihren Geschwistern und ihrer Familie Holi spielte, war dann so frecht auf mich zuzugehen und mit ihren Lila gefaerbten Haenden, einem Breiten grinsen und den Worten “Happy Holi” fuer meine erste bemalung zu sorgen. Ich lies mich im Gesicht bemalen und fotografierte die Familie, die Kinder waren sichtlich gleucklich einen “westler” gefaerbt zu haben und feixten rum. Mein bemaltes Gesicht sorgte bei den Leuten die ich traf fuer Amuesement, immer oefter hoerte ich Happy Holi, den Schlachtrufe des Holifestes. Als ich eine Gruppe von Menschen auf der Strasse traf bedeutenten sie mir doch mal anzuhalten.Mir war klar das sie mich bemalen wollten, die Rufe “wait wait” waren klar nur zu dem Zweck erfolgt mich zu stoppen und zu bemalen. Da ich dachte so schlimm kann es nicht kommen unterhielt ich mich etwas mit der Gruppe und dann wurde ich von der Meute eingeseift, mein ganzes Gesicht wurde blau, meine Arme wurden gruen. Einer der Bande uerbtrieb es dann und fasste unter mein T-shirt um auch meinen Bauch gruen zu faerben.Dann gebot ich ihnen Einhalt und machte von der gleucklichen Bande noch ein Foto. Nun sah ich aus wie die Comic Gestallt “The incredebel Hulk” oder ein Orc aus einem Fantasy Roman, oder ein Weihnachtsbaum, der eine verkappte Kreuzung mit einer Blauzeder ist.
(Bild Links )
Mein Aufzug sorgte Ueberall wo ich auftauchte fuer Erheiterung. Die auffallend weise Haut von mir, stand im Kontrast zu dem Grossteil der Farbe, die meinen Restkoerper bedeckten. Selbst die Bettlerinnen, die an der Strassenecke sassen und sonnst immer sehr erst versuchen Rupien zuerbetteln, konnten sich bei meinem Anblick ein Lachen nicht verkneifen. Mein freundliches“Happy Holi” wurde Ueberall erwidert. Nur einmal begegnenette ich einem aelteren Mann, der sich an einer Wasserpumpe wusch und ueber Holi zu schimpfte schien, und dabei gleichzeitig eine Gruppe von Jugendlichen lauthals anschrie. Die Feinheiten der Konversation entgingen mir, da ich weder Bengali spreche noch an dem Ort verweilte um mir ueber die Situation ein genaueres Bild zu machen. Abgesehen von diesem Vorfall waren alle Menschen freundlich und ausgelassen.
Als ich zurueckam erkannte mich der Foertner kaum wider und musste sehr schmunzeln. Auch bei den Hausangestellten brachte mein gruen-blaues Gesicht Erheiterung hervor.
Nach 3 Stunden extensiver Reinigung hatte ich Teile der Farbe abbekommen und mein Gesicht war wider erkennbar. Leider hatte ich kein Terpentin oder Nagellackentferner zurVerfuegung, so dass die Reinigung etwas schwierig war. Als Begleitschaden wurde bei meiner Reinigung auch ein Teile des Bades gruen gefaerbte. Zwei Tage nach Holi sind meine Finger und teile meines Bauches und meiner Arme immer nochGruen.

In dem Sinne

Happy Holi !!!

Konzert von Amaan Ali Khan und Ustad Zakir Hussain

Das Konzert von Amaan Ali Khan und Ustad Zakir Hussainam Abend des 1.3.2007
Eine Kollegin und ich sind an Karten fuer das Konzert von Amaan Ali Khan gelangt einem wirklich bekannter indischer Kuenstler wie mir versichert wurde.


Heute faellt mir genau gegenueber von unserem Buero ein riesiges Plakat, das Amaan Ali Kahn und Ustad Zakir Hussain anpreist auf.Das Plakat weist auch darauf hin, das dieses Event vom Restaurant "Oh Calcutta" gesponsert wurde (was auch auf den karten deutlich zu lesen war und auch bei dem Konzert dezent erwaehnt wurde).

Die Fahrt zum Konzert, die sofort nach der Arbeit erfolgte, war recht schleppend.Wir tuckerten im Stockenden StraЯenverkehr von Kalkutta durch die Stadt. Stau und dann setzte auch noch stroemender Regen ein. Der Konzertsaal befand sich in dem etwas ausserhalb gelegenen "science City", der eine ArtTechnik Vergnuegungspark ist, der mit Dinosaurier Attrappen und wissenschaftlichen Spielen in Automatenform bestьckt sein soll. Da wir nur zum Konzert anreisten sah ich von dem Rest des riesigen Gelaendes jedoch nichts.

Der Taxiefahrer verlangte fast 30 Rupien zu viel, ein alte Trick wir versuchen einen Westler abzuzocken. Wir machten ihm mit der Preistabelle klar das er nur 75 R verlangen koenne, drueckten ihm das Geld in die Hand und sprinteten durch den Regen zu dem Konzertsaal. Etwas durchnaesst kamen wir an und nahmen in den sehr bequemen Liegesitzen, die von der Art her an die Sitze in einem deutschen Planetarium erinnern platz. (wirklich sehr bequem)

Das Konzert wurde auch zu einem Wohltaetigen Zweck abgehalten, dessen praezise Beschreibung ich jedoch nicht mitbekommen habe. Ein Scheck mit einer Summe wurde am Anfang gezeigt, und einige preisende Worte wurden gesprochen. Wir hatten auch sehr gute Plaetze. Die Karten muessen um die 500 R gekostet haben, was dem Monatsgehalt einer geringen Haushaltshilfe entsprechen kann. Das Konzert an sich war fuer westliche Ohren nicht so ganz harmonisch, meine Begleitung witzelte, "warum stimmt der denn sein Instrument so lange, ,oh ach so er hat schon angefangen zu spielen"
Bezueglich Musik bin ich durchaus sehr tollerant, dieses resultiert meiner Meinung daraus, das ich in jьngeren Jahren recht lange harte Gitarrenmusik gehцrt habe. Diese Toleranz endet jedoch abrupt bei ьbertriebenem Kommerzkitsch wie Hoolywoodmusikeln, die auch noch eingedeutscht einem stupiden Massenpublikum wieAkustischer Sirup eingeflцst werden und ein akustisches "Mc Donnalds" darstellen. Aber das war bei Amaan Ali Khan nicht der Fall.

Gesamt gesagt waren die Klaenge wohl etwas geweohnungsbeduerftig, aber nicht unangenehmfuer Europaeische Ohren. (die Zeit im Indischen Konzerthaus war im Vergleich zu Beispielweise einer 10 Minuetigen Volksmusikdosis sehr angenehm). Zwar hoerte sich das Seiteninstrument (was sich wohl "Schoruk" spricht) durchaus interessant, aber die teilweise schraeg anmutenden Klaenge waren nach einem Arbeitstag nicht so entspannend wie erwartet.
Da wir keinerlei sozialen Verpflichtungen nachkommen mussten konnten wir schon etwas frueher gehen, so das ich zwar nicht behaupten kann Ustad Zakir Hussains volle Trommelkuenste bewundert zu haben. Demzufolge entgingt mir auch die Zugaben, die ja wohl das beste an einem Konzertbesuchen sei, wie ein befreundeter Musikwissenschaftler mir einmal so ernst versicherte, das jede andere Ansicht mich als Kunstbanausen geoutet haette.

Die anbahnende Kopfschmerzen und die Angst sich im stroemenden Regen mit den anderen Konzertbesuchern um ein Taxi zu streiten veranlassten uns eher praktisch denn kuenstlerischdenkende Menschen, schliesslich dazu nicht ganz bis zum ende zu bleiben.

Immerhin kann ich jetzt sagen, dass ich den grossen tratitionellen Hindi Musik Kuenstler in derKulturstadt Indiens life erlebt habe. Der Vater von Amaan Ali Khan soll auch ein sehrberuehmter Muskier sein, wie mir von meinen Indischen Kollegen versichert wurde. Ich oute mich aber, was traditionelle Hindi Musik betrifft, gerne als Kunstbanause und gebe zu das ich davon nichts verstehe, was sich auch soweit ich das vermute nicht aendern wird.

Endlich in Indien - meine ersten Tage

Endlich in Indien !

Meiner Ankunft in Indien folgte ein hektischer Transport durch einen nurBengalisch sprechenden Fahrer, der mich vom Flughafen abholte. Er schien etwas von mir zu wollen, da er mehrmals die Adresse fragend wiederholte, was ich nur abnicken konnte. Was er genau wollte bekam ich nicht heraus. Nach einer turbulenten Fahrt kam ich schließlich bei der älteren Dame an,bei der ich ein Zimmer mit Bad bewohne. Das Zimmer ist geraeumiger als meine Wohnung, die ich zuletzt in Deutschland bewohnte (zugegeben ich wohnte in einerausgesprochen kleinen Einzimmerwohnung mit Kochnische) Meine Vermieterin ist geschaetzten 84 Jahren alt und als gesprächig zu bezeichnen. DieWohnung meiner Vermieterin befindet sich im südlichen Teil von Kalkutta. Die Wohnung direkt in der Nahe meiner Arbeitsstelle und auch Einkaufsmoeglichkeiten, Imbissstände, Restaurants und ein Internetcafe befinden sich in bequemer Laufreichweite. Die hiesige Stelle des Goetheinstitus das den Namen "Max Mueller Bahwan" traegt, ist ebenfalls nicht weit entfernt.

In den ersten Tagen habe ich mich erst einmal akklimatisiert und Kalkutta auf mich einwirken lassen. Es folgte eine umfangreiche Shoping tour, sowie das auskostenvon Köstlichkeiten der wohlschmeckenden indischen Küche.
Aufallend ist zunächst das sich das Leben wirklich auf der Straße abspielt. Wobei die Strassen hier laut, stark befahren und dreckig sind. Dabei sind die Menschen trotz der Hektik und des Lärmes freundlich, auch untereinander. Das ständige Hupen der Autos (was in Deutschland ein überaus verwerfliche Nötigung darstellen würde), ist nicht als aggressiv zu sehen und erfolgt aus einem rein praktischen Grund: die Hupe beim Auto/Motorisierte Rickscha erstzt Blinker,(wahlweise auch noch) Licht und Bremsen. Unter dem oben angefuehrten Aspekt ist der hektisch erscheinende Strassenverkehr als ruhig und gelassen zu betrachten (vor allem wenn man den Wahnsinn aus einem klimatisierten Büro von oben betrachten kann). Obwohl mir versichert wurde, das in Indien genauso strenge vorrausetzungen zur zulassung eines Autos vorliegen wuerden wie in Deutschland. Stimmt schon die leute halten sich nur nicht dran und niemanden stoert es.
Die Nebeneffekte von dem andauernden Laerm sind, dass man irgendwann zwangsweise schwerhoerig wird.

Ich sehe zwar keinerlei Kühe in Kalkutta, angeblich sind diese schon seit eingen Jahren in der Stadt verboten, jedoch tauchen andere Skurrilitaeten und ungewohntes auf:jemand der sein Auto auf der Straße lackiert, Barbiere und Friseure die auf dem spaerlichen Bordstein an der Straße agieren, (in Deutschland muss man sich schon bei anderen Kleinigkeiten um eine Sondernutzungserlaubnis der Strasse erkaempfen, man stelle sich mal vor ein Frieseur stellt einen Antrag auf einen Friseurstuhl aufder Straße vor seinem Laden, undenkbar), unzählige kleine Geschäfte, wie Schneider, Imbissbuden, Fleischerein und Kioske an denen einzelne Zigaretten, oder Paan gekauft werden können.
Paan ist eine Art "traditioneller Kaugummi: bestehend aus einem Blatt, in das Nüsse, und andere Gewuerze eingewickelt werden, je nach Art, kann der Paan suess oder bitter sein,oder mit sogar Kautabak versehen werden. Der suesse Paan wird hier mit einer Mischung aus Honig, Nelken, etwas das nach Mentol schmeckt und den traditionellen Nuessen, die die rote Faerbung der Zaehne zur folge hat, gemacht. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen und habe einen Probiert, den Geschmack kannteich von meinem letzten Besuch in Indien schon.Mann kaut auf dem Blatt herum, aehnlich wie Kautabak, dann spuckt man den Saft sich im Mund entwickelt aus, nicht gerade appetitlich oder alltagstauglich, aber ein interessantes Erlebnis, das ich nur weiterempfehlen kann.

Zu meiner Arbeit kann ich nur sagen, das ich gerade dabei bin mich einzuarbeiten.Mein Hauptbetaetigungsfeld wird die Uebersaetzung von Vertraegen und die Bearbeitung von "Claim Casses" sein. Claim Casses kann man einfach gesagt als eine Art Schlichtung- oder Mediationsverfahren beschreiben. Dabei übernimmt die Ausenhandelskammer bei Streitigkeiten zwischen einem Indischen und Deutschen Unternehmen die Position des Verhandlungsführers und versucht eine Einigung der beiden Parteien zu erzielen. Derjenige der die AHK beauftragt entrichtet eine Gebühr an die AHK, die sich nach dem Streitwert richtet.

Dienstag, 16. Januar 2007

Flug gebucht

Der Flug ist gebucht !

Vorgestern habe ich bei STA-Travel meinen Flug gebucht. Der Reisezeitraum steht nun fest.
Ende Februar fliege ich nach Kalkutta und Anfang Junie geht es zurück.
Ich fliege mit Emirates über Dubai. ( ob ich die 6 Stunen Aufenthalt in den Emiraten sinvoll nutzen werde sei erstmal dahingestellt )

Ohne Werbung für STA machen zu wollen bin ich erneut von deren Service und angenehmer Art und kompetenter Beratung fasziniert. Bis jezt hatte ich nur gute Erfahrungen mit STA
(obwohl die charmante Reisekauffrau mir gleich die üblichen Reiseversicherungen und eine erste Übernachtung verschaffen wollten, was ich jedoch erstamal dankend ablehnte...)

Soviel zu den Reisevorbereitungen für heute.

Donnerstag, 11. Januar 2007

Aller Anfang ist schwer

Noch in Dortmund:

Gute Vorsätze hatte ich mir für dieses Jahr nicht vorgenommen
(ok bis auf die üblichen Standartvorsätze wie "mehr Sport treiben", und "Mein Leben etwas besser in den Griff zu bekommen". Diese herlich unbestimmten Floskeln, die ich mir jedes Jahr vornehme, sind ja völlig ungefährlich, denn wer will schon sagen ob ich das erfüllt habe oder nicht.)

Diese Vorsätze meine ich nicht.

Dieses Jahr beschloss ich nämlich folgendes:
ich wollte einen Blog beginnen in dem ich beginne meinen Indienaufenthalt festzuhalten.
3 Monate Indien März bis Mai - Kalkutha die Stadt die in Indien als Kunstmetropole bekannt ist. Das will ich in Blogform festhalten.

Warum fange ich den Blog schon jetzt an wo ich doch noch gut 1,5 Monate von Indien entfernt bin?

Wie das so mit Vorsätzen ist, vergisst man sie leider nur zu gerne. An meinen Vorsatz wurde ich heute jedoch erinnert, als in meinem Briefkasten das von mir bestellte Spiegel Special über Bücher 2006 (Schwerpunkt Indien !!!) aufzufinden war.

Nach einem flüchtigen Querlesen des Specials nahm ich mir vor: "Heute Abend beginnst du den Blog".
Gesagt getan und so kommt es, daß ich Vollblutlegasteniker, mit dem Talent unverständliche Sätze zu drechseln, die ab dem zweiten Drittel des Satzes ihren Sinn verlieren, beginne den Ersten Eintrag zu machen.

Fast 2 Monate zu früh !

Dafür habe ich meinen Vorsatz schon erfüllt....begonnen habe ich ja nun.

in der Nächsten Woche muß ich einige Reisevorbereitungen treffen, da der Februar mein Examensmonat wird und der Indienaufenthalt sozusagen die Belohnung noch den Klausuren ist.

soviel für Heute